Marokko Teil 2
13. Januar bis 23. Januar 2019
Safi
Sonntag 13.Januar
Maut 65 DH
Camping International GPS N32° 19’ 03 W 9° 14’ 18
Es war eine angenehme ruhige Fahrt auf der Autobahn, wir waren fast alleine unterwegs. Schöne Ausblicke über die Felder und weniger schön der Blick auf die Ansiedlungen. Baracken irgendwie zusammen gezimmert und mit Plastikplanen dicht gemacht. Für uns nicht vorstellbar dass hier Menschen leben. Sie passen auf den kleinen Weiden oder auch am Strassenrand auf ihr Vieh auf, manches mal auch nur ein Tier. Sie winken uns fröhlich zu.
Die letzten 20 Km bekamen wir eine Vorstellung wie die Straßen sonst aussehen. Loch an Loch und man tut gut daran im Schritttempo zu fahren.
Dann wieder die Stadt mit breiten Strassen, grosse Springbrunnen im Mittelpunkt des Kreisverkehrs und Blütenhecken am Straßenrand.
Der Platz wie fast immer außerhalb und wir fuhren mit dem Taxi zu unserem Ziel.
Safi ist über die Grenzen hinaus berühmt für die Keramikherstellung und zu diesem Töpfer Hügel wollen wir hin. Seit Jahrhunderten wird aus der Tonerde dieser Region hervorragende Gebrauchskeramik gebrannt. Die traditionellen Brennöfen sind noch in Betrieb, obwohl vorwiegend mit Gas befeuerte Öfen benutzt werden. Wir haben eine der Werkstätten besichtigt. Es ist wirklich interessant zu sehen, wie aus dem feuchten, rotbraunen Lehm die Gegenstände gedreht werden und nach dem ersten Brand bemalt werden. Danach kommen die Stücke nocheinmal in den Ofen zum Hochbrand.
Die Menschen sind stolz auf ihre Arbeit, obwohl diese unter beschwerlichen Umständen und mit einfachen Mitteln hergestellt werden. In den Verkaufsraum dieser Werkstätten und auch in der ganzen Stadt kann man wunderschöne Keramik kaufen. Man findet auch durchaus kitschige Keramik, welche allerdings nicht in diesen Werkstätten hergestellt werden.
Wir haben in Begleitung die Stadt erkundet, in Gassen des Souks in denen man eigentlich nicht reingehen würde.
Wieder die verschiedensten Handwerker bei der Arbeit zugeschaut und eine Brotbäckerei besucht.
Vieles über die Geschichte und der Entwicklung der letzten 50 Jahre gehört. Safi ist noch für seine Sardinenfabrikation bekannt.
Essaouira
Dienstag 15.Januar
Camping Le Calme N 31° 25’ 57 W 9° 39’ 29
Der Platz liegt außerhalb von Essaouira , absolut ruhig. Mit Schwimmbad und das Essen kann man zum Womo bestellen oder im schönen Restaurant verzehren.
Man hatte uns empfohlen von Safi aus die wunderschöne Küstenstraße zu fahren.In Safi selber und Umgebung fuhren wir erstmal an den Sardinen Fischfabriken vorbei, der Anblick dieser sehr heruntergekommenen Fabriken und der Abfall und Geruch war nicht besonders erbaulich. Endlich haben wir das Industriegebiet hinter uns gelassen und hofften auf die schöne Küstenstraße. Stattdessen fuhren wir eine stark beschädigte kurvenreich Straße. Bei dieser Beschaffenheit der Straße waren ca 176 km lang. Irgendwann kamen dann doch der einen und andere wunderschöne Ausblick auf den Atlantik.
Schnell fanden wir den Platz und wir konnten uns stellen wie und wo wir wollten.
Ein Nachteil diese Platzen war, dass wir ein Taxi bestellen mußten um nach Essaouira zu kommen. 100 DH pro Person.
Essaouira ist eine Hafenstadt an der marokkanischen Atlantikküste, welche portugiesisch geprägt ist. 1506 begannen die Portugiesen mit dem Bau von Hafenbefestigungen, sodass die Stadt einer kleinen Festung gleicht. Zum Atlantik hin gibt es eine Festungsmauer mit großer Kanonen Bestückung. Von hier hatte man einen herrlichen Ausblick auf die schroffen Felsen.
Als erstes besuchten wir den Hafen, eine Erlebnis der Besonderheit. Hier werden alte Schiffe restauriert und man ist stolz dieses zeigen zu können. Den Fischer bei der Arbeit zu schauen und den Fang hatten sie auf kleinen Verkaufstischen ausgebreitet. es waren Fische dabei, welche ich noch nie gesehen hatte. Hier konnte man sich den Fisch kaufen und gleich vor Ort zubereiten lassen. Provisorisch aufgestellte Tische und Stühle zwischen den Fischständen und den arbeitenden Fischer , hier konnte man sich hinsetzen und seinen “ Fang” verzehren.
Wir haben darauf verzichtet, denn außerhalb des Hafengeländes gab es schönere Gelegenheiten frischen Fisch zu bekommen. Wir suchten uns den Fisch aus und dieserwurde sofort gegrillt und mit Salat, Pommes und Brot serviert.
Wir besuchten nun die Medina und diese war anders als die Medinas sonst. Die Portugiesen haben im 8. Jh. eine völlige Neuordnug des Hafengeländes und der Altstadt vollzogen – spätesten bei einem Spaziergang ist dies zu erkennen. Breite Gassen, gepflegtes Handwerk hat sich dort angesiedelt. Es ist eine Freude durch die symmetrisch angelegte Medina zu gehen.
Hier konnten wir zuschauen wie mühsam das Agan Öl gewonnen wird. Diese kleine Frucht wird geschält und der harte Kern wird gemahlen.
Es ist fast wie im Kino, wenn man vor einem der kleinen Cafes sitzt und bei einem Tee das bunte Treiben beobachtet.
Agadir
Donnerstag 17. Januar
CP Atlantica Park
Ein neu angelegter Platz am Atlantik. Man kann diesen von der Straße aus sehen.
Wenn man die Adresse von Atlantica d´ Imourane ( N 30° 30’ 38 W 9° 40’ 53 ) eingibt, kommt man daran vorbei.
Es war eine schöne Fahrt und wir hatten wieder vieles zu sehen, wir fuhren durch kleine Dörfer und überall sah man reges Treiben.
Hier kommen wir unserem Ziel schon näher.
Ein schöner Platz, natürlich müssen die Pflanzen noch wachsen. Hier ließen wir uns von dem Maler Rachit unsere Womos verschönern. Rachit spricht deutsch und berät auch, was am besten passt. Hannelore hat sich auf der linken Seite ein Bild malen lassen
und ich konnte auch nicht wiederstehen und habe eine der Versorgungsklappen verschönern lassen.
Hier verbrachten wir 3 geruhsame Tage.
Sidi Ifni
Sonntag 20 Januar
CP N 29° 23’ 02 W 10° 10’ 16
Wir fuhren eine schöne Strecke und unser Ziel war Titniz, dort wollten wir uns die gut erhaltene Medina ansehen. Der CP vor dem Torbogen der Altstadt war leider besetzt und einen anderen gab es nicht. einige Womos standen auch frei auf einen Platz, aber das wollten wir nicht wagen.Es ist bekannt, dass die Polizei nachts die Plätze räumen lässt und wohin dann. Also weiter nach Sidi Ifni.
Wir fuhren auf einer guten, zwar kurvenreiche Straße durch eine sehr schöne und abwechslungsreiche Landschaft. Vorbei erst an Steppen ähnliches Land, dann wurde es grün und blühend, dann wieder große Flächen mit Kakteen bewachsen und später schöne Ausblicke auf den Atlantik.
Am Platz angekommen waren wir enttäuscht, dieser hatte keine ähnlichkeit mit der Beschreibung des Autors von dem Buch aus der Womo Reihe. Auch die Stadt wirkte von diesem Punkt aus auch nicht einladend.
Für diese Nacht ging es, aber bleiben auf keinen Fall. Auf den Weg hatten wir einen schönen Platz gesehen und den wollen wir morgen ansteuern.
Mirleft
Sonntag 21 Januar
CP Erkounte N 29° 30’ 50 W 10’ 04’ 10
Schön gelegener Platz, sehr gepflegt mit kleinem Restaurant.
Das Wetter hatte sich geändert und es war sehr windig und kalt, naja 16 Grad, aber der Wind war eiskalt. Die Sonne schien zwar, aber der Wind war zu stark um draußen sitzen zu können.
Tafroute
Mittwoch 23. Januar
CP Les 3 Palmiers GPS N 29° 43’ 18 W 8° 58’ 46
Wir fuhren wieder zurück nach Titniz und versuchten nochmal unser Glück bei dem CP, aber es war nur ein Platz frei. Jetzt hatten wir die Stadt endgültig abgehakt
Bis Tafroute waren es nur 107 km aber diese hatten es in sich. Erst einmal ging es 20 km durch reizloses, fast flaches Land. Dann fuhren wir an einem meist ausgetrockneten Fluß vorbei. Nun begann die Steigung im Anti Atlas, eigentlich gut zu befahren auch wenn es schon mal in den engeren Kurven etwas eng er wird, aber hupen hilft, der andere weiß nun Bescheid. Mühsam wird die Tour wenn ein uralt LKW den Pass hinauf schnauft und man keine Chance hat vorbei zu kommen, das dauert.
Auf dem Parkplatz des Hotel Kerdous machten wir eine Pause. Hier auf 1226 m Höhe hatte man einen gigantischen Blick auf die Landschaft. In der Hoffnung das der Lkw nun mit einem so großen Vorsprung nicht mehr zu sehen war, setzten wir unsere Fahrt fort. Wir fuhren an bizarren Felsformationen vorbei. Sahen wie Schwalbennester gebaute Dörfer an den Felshängen. Einige km vor unserem Ziel wurde die Straße nicht gerade einspurig, aber einer musste immer in das Kiesbett fahren.
Der CP war einfach, hatte aber alles was nötig war und nach einigen Metern war man im Zentrum. Die Stadt selber hatte nicht zu bieten.
Eigentlich wollten wir weiter bis Erg Chebbi, aber ich konnte mich schwach erinnern, dass diese Strecke sehr Abenteuerlich war, zumindest einige km. Ich fragte auf dem Platz nach, wer von dort kam und diese Strecke gefahren war. Ein Schweizer berichtete mir, er fährt seit 7 Jahren in Marokko, das der Zustand noch immer so schlecht war und riet uns davon ab. Jetzt war guter Rat teuer. Die anderen Straße nach Tata war für größere Womos ungeeignet, steil in den Kehren und zum großen Teil 1 ½ spurig. Das war mir zu riskant und Hannelore schlug vor, den gleichen Pass zurück zu fahren, den Weg kannten wir und so landeten wir wieder in Agadir.
Diesmal auf den anderen Camping, hier blieben wir 3 Tage.
Der Camping ist gut organisiert und die Stellplätze sind groß genug, aber hier steht man natürlich eng beieinander und dem Nachbar entgeht nichts.
Atlantica d´ Imourane N 30° 30’ 38 W 9° 40’ 53