Lissabon – Trendmetropole mit altem Charme. Die auf sieben Hügel erbaute Hauptstadt Portugals am Ufer des Tejo. Faszinierend sind die Kontraste zwischen altmodisch-schön und supermodern.
Wie die Zeit vergeht, nun sind wir schon in Lissabon und haben die Hälfte unserer Reisezeit um.
2. März
Am Morgen starten wir um die Stadt zu erobern, der Linienbus hält einige Meter vom CP entfernt. Die Fahrt dauerte 45 Minuten und es eine kleine Stadtrundfahrt durch eine Gegend wo man eigentlich als Tourist hinkommt. Am Pl.Figueras war Endstation. Wir waren um 9,30 Uhr Ortszeit da und das touristische Leben war schon voll in Gange. Wir mussten uns erstmal orientieren, mit welchem Verkehrsmittel wir nun die Stadt besichtigen wollen. Da waren die „Tucks“, kleine Dreiräder mit Motor, welche alle nah liegenden interessanten Ziele im Zentrum anfahren.
Ein schönes Modell
Dann die „Tram“( Straßenbahn), ein beliebtes normales Tarnsportmittel und zu guter Letzt die üblichen großen Touristenbusse, mit Zielen außerhalb des Zentrums. Vorab sei gesagt, wir haben alle ausprobiert. Unsere erste Tour mit dem Touristenbus führte uns zu dem Ort wo die große Seefahrt begann im Stadtteil Belém.
Torre de Belém-vom Wasser umspült, erhebt sich der 35 m hohe Turm am Tejo-Ufer. Auch das Denkmal „Padrao dos
Turm von BelemDenkmal der Seefahrer
Zwischen diesen Wahrzeichen führt eine breite schöne Promonade, natürlich mit sehr eleganten Restaurants. Hier haben wir unser teuerstes Eis gegessen, aber lecker.
Von dort sind wir durch den botanischen Garten von Ajuda gegangen, einst Palastgarten. Der Weg durch den Garten führte uns zum Ajuda Palast, ehemals Königsresidenz, ist bis heute Schauplatz von offiziellen Anlässen und Staatsempfängen. Wir waren zum richtigen Zeitpunkt dort und konnten so einen Empfang miterleben.
Palastgarten
Wieder zum Zentrum erwischten wir einen Kleinbus von dieser Gesellschaft, welcher die kleinen Straßen fahren konnte. Wir fuhren nun durch das älteste Viertel dieser Stadt, mit engen Straßen, verwinkelte Gassen die für Autos meist zu eng sind und vielen Treppen. jetzt war es für und wieder Zeit an unser leibliches Wohl zu denken. Genau hier , ein kleiner Platz mit nur 3 Tischen und Stühlen wollten wir bleiben.
Die kleine Kneipe lag gegenüber und der Wirt kam sofort mit Speisekarte. Wir bestellten uns was ganz gesundes für die Figur, Hähnchen mit Fritten, den Salat nicht zu vergessen und vorab frisches Brot und Oliven, zum unschlagbaren Preis von 6 € mit Getränke pro Person. Im Hintergrund war eine enge Gasse mit Häusern an denen der Putz bröckelte. wie an vielen anderen auch und die Wäsche flatterte.
Die Tauben waren schon in Wartestellung ob was abfällt. Von hier konnten wir das ganze Chaos beobachten, wie sich Kleinbusse, Autos, Tucks, Tram durch die engen Straßen vorbei an parkende Autos schlängelten und das alles ohne Malheur. Zurück zu unserer Bus Haltestelle Richtung CP fuhren wir mit der Tram. Es war ein Erlebnisreicher Tag.
3. März
Wenn man hier ein zusätzliches Abenteuer möchte, so wie wir. Jeden Morgen und später Nachmittag mit dem Linienbus fahren.45 Minuten wird man durchgerüttelt, durch die Kurven geschleudert, Vollbremsungen, Haarscharf an Autos vorbei. Am Ziel angekommen und man Fühlt sich nicht mehr so wie vorher und muss erstmal tief Luft holen. Heute machen wir eine Rundtour durch das moderne Lissabon. Zur Expo 98 wurde neben dem Ausstellungsgelände der neue Lissaboner Hauptbahnhof eröffnet. Ein filigran wirkendes Gebäude. Unter dem futuristisch gewölbten Glasdach befinden sich unter anderem viele kleine Geschäfte. Hier findet man die Architektur im Zeihen der Modernen. Bei den Bürohäusern, den Wohnhäusern und das zweitgrößte Meeresaquarium der Welt. Dieses Stadtteil mit den außergewöhnlichen Bauten und Strukturen hätte mehr als einen Tag Besichtigung verdient.
P.s. Der spanische Stararchitekt Santiago Calatrava hat nicht nur den Bahnhof entworfen, sondern auch den vor kurzem eingeweihten Bahnhof in New York
Als Kontrastprogramm sind wir später mit der Tram zum Kastell gefahren, dieses ist im alten Viertel“ Alfama“, welches wir schon durchstreift hatten. Heute nehmen wir die letzten Meter des steilen Ausstieg zum “ Castelo de Sao Jorge “ in Angriff. Belohnt werden wir mit einem herrlichen Blick über die Stadt und den Tejo. Von hier kann man die „Ponte Vasco da Gama“ in ihrer gesamten Länge sehen. Supermodern und 17,5 km lang führt sie geschwungen über den Tejo. Als Vorlage beim Entwurf, könnte die Brücke von San Francisco gewesen sein.
Die Brücke über Rio Tejo
Das Kastell ist umgeben von einem wuchtigen Mauerring und acht Türmen. In der Wehranlage wurde ein Park angelegt und es gibt in alten Gemäuer ein renommiertes Restaurant mit feine Küche, nobler Blick, stolze Preise. Ein Blick auf die Speisekarte und man hat schlagartig keinen Appetit mehr. Um die Wehranlage haben sich die Menschen angesiedelt, welche hinter den Burgmauern Schutz suchten. Hier herrscht Auto Verbot, außer die Anwohner, welche sich durch das Labyrinth der krummen Gassen schlängeln. Heute ist es ein Touristischer Anziehungspunkt. Diesmal fuhren wir mit einem Kleinbus zu unserer Haltestelle Richtung Womo.
4. März
Nun haben wir unsere Tickets für den Touristenbus abgefahren, also gehen wir auf die Suche nach einer Verkaufsstelle für eine Tageskarte, gültig für alle Verkehrsmittel. Wir steigen vor der Endstation aus, da hatten wir eine Touristen Information gesehen. Leider gab es keine Karten aber eine Adresse. Natürlich am Pl. Figueras, also laufen, wie lange, keine Vorstellung. Auch wenn wir die Strecke schon oft gefahren sind. Unser Heimat-Bus -Linie 714 hielt gerade an der Haltestelle. Es war der Fahrer, welcher uns schon die letzten Tage gefahren hatte. Normal muss jede Fahrt bezahlt werden, 1,30 €, aber er winkte uns durch, es war nur eine Station. Natürlich haben wir die Verkaufsstelle nicht gefunden und eine Polizistin half uns weiter. Super, jetzt kauften wir eine Karte für 6€ + 50 Cent Pfand.
Angefangen haben wir mit dem Aufzug, öffentliches Verkehrsmittel, verbindet die Unterstadt mit der Oberstadt. Der Elevator ist ein Wahrzeichen des Stadtviertels Baixa. Die senkrechte Eisenkonstruktion mit gotisch anmutender Verzierung wurde 1902 eingeweiht. Der Aufzug erspart eine Beschwerlichen Fußmarsch in die 32 m höher gelegene Oberstadt. Eine überdachte Fußgängerbrücke führt hinüber.
Auf dem Platz angekommen standen wir vor einer Kirche, welche bei dem Erdbeben 1755 seine Türme verloren hatte. Hier waren wir schon mit einem Tucks, wie gesagt, wir lassen nichts aus.
Nun galt es die Oberstadt „Bairro Alto“ zu Fuß zu erobern. Viele Häuser mit einer Fassade aus Kacheln. Davon gab es viele, mal mehr oder weniger komplett. Kirchen mit herrlichen Fliesenbilder innen und außen. Man sah dem Viertel an, das hier wohlhabende Leute gewohnt haben. Heute findet man viele Antiquitäten Geschäfte, Boutiquen, schicke Kaffees , Buchhandlungen, belebt durch auffallend viele junge Leute. Hier wird in Lokalen und Theater der Fado aufgeführt. Die ist ein typischer Gesang von Lissabon, begleitet mit eine Gitarre und ein typisches portugiesisches Zupf-Instrument. Natürlich habe ich mir auch eine CD gekauft, ein melancholischer Gesang.
5. März
Unser letzter Tag in Lissabon und auch heute haben wir ein Programm. in einem Stadtteil ist der “ Diebesmarkt“. Sehr weit läufig und es wir alles angeboten vom Trödel bis zur Neuware und natürlich der übliche Kitsch. Junge Musiker spielten Jazz und eine Gruppe führte mehr schlecht wie recht akrobatische Übungen vor. Auf einem Podest standen einige Tische und Stühle, dort konnte man Kaffee und Kuchen holen.
da halte ich doch meinen Kuchen lieber fest
Von hier hatte man alles im Blick. weiter ging es durch enge Gassen und per Zufall fanden wir die Standseilbahn. Natürlich einsteigen, egal wohin. Irgend eine Tram oder Bus bringt uns wieder zum Pl.Figueras.
die Standseilbahn fährt nur eine kurze Strecke ,aber die steil
So war es auch , die Tram fuhr dahin. Jetzt heiß es Abschied nehmen, wir haben vielgesehen und erlebt.