6. März
Weiter ging die Fahrt, Sonne scheint und der Tag fing gut an, aber dann. Bei dem Wetter waren viele Rennradfahrer unterwegs und wir mussten immer wieder halten, Gegenverkehr, um an die Radfahrer vorbei zu fahren. Heute war wohl ein Sporttag, Straße gesperrt, Volkslauf. Die Polizei regelte die Umleitung, zeigte uns das Schild, unsere Umleitung. Die Straße wurde ein wenig enger, wie so oft und mein Navi rechnete eine neue Strecke. Dann gab es kein Wegweiser mehr, aber ein Polizist der die Sache regelte. Ich wollte aber doch lieber auf die nette Stimme aus meinem Navi hören und bog ab. Die Straße sah gut aus, ging auf und ab, aber das kannte ich schon. Weiterhin machte ich mir keine Gedanken, trotz der jetzt vielen Kurven und es ging immer höher und höher und die Straße wurde immer schmäler. Langsam kam ich ins grübeln, jetzt rechnete auch mein Navi nicht mehr .Irgend wann noch einmal den Satz “ links abbiegen “ aber eine Route war nicht zu sehen. Dann kam das Schild “ Alto “ (Berg). Jetzt war es an der Zeit sich was zu überlegen. Also die Daten neu eingeben jetzt mit Maut – Straße in der Hoffnung das ist die dicke Linie auf meinem Navi. Super, noch einige Kurven und die Welt öffnete sich. Zufahrt zur Mautstelle, Ticket ziehen und die nächsten 290 km fahren. Sicherlich ist die Landstraße spannender, aber die Autobahn entspannter. Wie immer war wenig Verkehr und wir konnten Landschaft “ gucken “ , davon gab es genug. Den ersten Stellplatz hatten wir schnell gefunden, war sehr schön aber auch sehr laut. Wir beschlossen den Platz zu wechseln 7 km weiter auf der anderen Fluss Seite. War ganz einfach trotz des vielen Verkehrs. An einer Ampel linksabbiegen, ich zögerte weil mir die Straße nicht so sehr breit war, ging aber gut. Bis zu einer Straße die ein Abenteuer war. Steil nach unten und sehr sehr schmal. Womo und PKW das war wie ein Hindernis Rennen. Spiegel einklappen, nicht nur ich sondern auch die PKW. Zentimeter für Zentimeter aneinander vorbeischleichen, kein Geräusch, aufatmen . Nach der Letzten Biegung sah ich das Ende und die Autofahrer dort sahen das Chaos und haben gewartet. Nun noch wenige Meter bis zum Platz, der war nicht schön, hatte aber einen schönen Blick auf Porto und abends mit Beleuchtung. An dieser Stelle muss ich einmal sagen das die Portugiesen sehr freundliche Menschen sind und die Autofahren hupen oder schimpfen nicht wenn mal eine schwierige Situation ist.
7. März
Wie immer werden vorher alle möglichen Reiseberichte gelesen und wir wussten 2 km immer am Fluss entlang bis zur Bushaltestelle. Damit fuhren wir bis zum Zentrum. Jetzt hieß es sich wieder durchfragen wo eine 24 Stunden Traffic Karte gekauft werden kann. Auf dem Weg dahin hatten wir schon diverse Stadtpläne bekommen und viele tolle Tipps von einer Portugiesin mit guten Deutschkenntnissen. Beim Kartenkauf auch sehr freundliche Beratung. das wichtigste war erledigt und wie immer wurde jetzt erstmal einen Kaffee con Leche (Milch) getrunken und überlegt was wir zuerst machen. Kaum zu glauben 2 Kaffee 1.75 € . Na ja, wenn das so ist das Ganze noch einmal aber jetzt mit einem Stück Kuchen aus dem Traum vom Kuchen Angebot. Wir hatten überhaupt kein schlechtes Gewissen, denn in den nächsten Stunden wurde die Stadt zu Fuß erobert und zusätzlich kamen die 2 km von der Haltestelle zum Womo dazu.
8.März
Jetzt sind wir eingelaufen und wollen Heute die restlichen km bis Zentrum gehen. Der Weg führt über eine Stahlbrücke, ein Wahrzeichen von Porto. Kurz davor sahen wir eine Bimmel Bahn, mit sowas sind wir noch nicht gefahren, aber wo ist die Haltestelle. Ach was solls, Daumen hoch, Anhalter sein. Der junge Mann staunte etwas, hielt an und wollte uns ein Prospekt geben mit der Bemerkung an der Kathedrale fängt die Tour an. Schön da fahren wir doch gleich mit. Er schüttelte den Kopf und lachte, ließ uns aber einsteigen. Die Kathedrale hatten wir noch nicht besucht und hatten nun eine Stunde Zeit. Außerdem war auch unsere erste – Tasse-Kaffee – Zeit. 11 Uhr waren wir am Startpunkt und der junge Mann begrüßte uns wie alte Freunde. Auf dieser Tour besuchten wir die älteste Portwein Kellerei von 1756, ein schönes und großes Anwesen. Wir bekamen einen Film gezeigt über Generationen bis Jetzt. Anschließend einen Rundgang durch die Keller. Hier lagerten riesige Weinfässer. Der wein welcher ein Vermögen kostet war hinter Gitter und Alarm gesichert. Eine Verkostung durfte auch nicht fehlen. Muss schon sagen, es war ein edler Tropfen. Weiter ging die Fahrt durch Stadtteile die wir noch nicht kannten, was sehr interessant war. In Porto gibt es nicht nur alte Häuser und enge Gassen. Mir scheint nur wir erwischen diese. Irgendwann war auch diese Tour zu ende und wir bewegten uns mit unseren Füßen weiter. Zum Fluss hinunter, den Weg kannten wir schon. Jetzt war es auch wieder Zeit für unser Kombi-Essen, Mittag- und Abendessen in einem, denn eine warme Mahlzeit braucht der Mensch. Auf einem Platz, hier war richtig was los, ließen wir uns nieder und „Leute gucken“. Ein Menü incl. ein großes Glas Rotwein für 7 €. Dafür wollten keiner von uns kochen. Gut gestärkt ging es weiter zum Fluss und bei dem herrlichem Wetter mussten wir uns wieder setzen. Im Sonnenschein dem Treiben zu zusehen und dabei Kaffee trinken und Eis ( klein ) schlecken ein wahrer Genuss. Die Rechnung 1.75 € für jeden. Wir staunen in Portugal immer wieder über die Preise. Zur Bushaltestelle, den nächste Bus nahmen wir. Austeigen, eigentlich nicht, mal sehen wo der hin fährt. Um einen Kreisel in eine enge Gasse, ja das kannten wir, dies war ein Einbahngasse. Weiter und weiter. Aber irgendwann hatten wir das Gefühl wir kommen zu weit weg von unseren ZUHAUSE. Austeigen, über die Straße und den Bus zurück nehmen. Bus fahren ist schön man sieht viel und erlebt auch viel, wie auf dieser Fahrt. Bus kam und wir stiegen ein. Obwohl wir alles gesehen hatten war es interessant aus dem Fenster zu sehen. Ich traute meinen Augen nicht und wollte nicht glauben was ich sah. Die Einbahngasse auf der Hinfahrt nahm der Bus jetzt auch auf der Rückfahrt entgegen der Fahrt Richtung. Er hupte vor jeder Kurve und die PKW quetschten sich an die Wand. Nicht vorstellbar wir wären mit unseren Womo hier im Glauben die richtige Fahrtrichtung zu haben und dann kommt ein Bus entgegen. An unserer Haltestelle angekommen hatte ich nun 2 km Zeit darüber nachzudenken.
9. März
Wir ziehen weiter nach Barcelos. Zuerst einmal hieß es aus Porto heraus zu kommen. Den einen Weg kannten wir von unserer Hinfahrt, nein danke, einmal reicht. Den anderen Weg hatten wir mit dem Bus erlebt, dass kam auch nicht in Frage. Lieber einen Umweg fahren. Wir waren jetzt klüger und bevorzugten normale Straßen. Eine solche zeigte uns das Navi auch an, prima. Bis diese vor einer Gasse endete, da durch fahren. Ich bekam Schnappatmung, aber ein zurück war nicht. Auf dem zweiten Blick sah ich die Ampel und ich beruhigte mich langsam. Es kam Grün und es ging steil hoch im ersten Gang. Dann ein Kreisverkehr und Glück das ich nicht anhalten musste. Jetzt kam der Stau, es war Berufsverkehr. Auch dieser war bald geschafft und wir hatten eine schöne Fahrt vor uns. Irgendwann verließen wir die Schnellstraße und fuhren wieder durch kleine Dörfer und natürlich wieder durch enge Straßen auf den letzten 30 km bis zum Ziel. Die Straßen mit Kopfstein Pflaster, rechts und links alte Mauern überwuchert mit Blüten. An freien Stellen gesellte sich zu den Blütenbäumen die Orangen- und Zitronen bäume. Ein vollkommendes Bild vom Frühling.